Costa Rica mit Rollstuhl entdecken 

Mit Strandrollstuhl am Santa Teresa Beach in Costa Rica

Willkommen in Costa Rica, dem tropischen Paradies mit einer Fülle exotischer Pflanzen und faszinierenden Tieren. In diesem Beitrag nehme ich euch mit auf eine Entdeckungsreise voller lebendiger Farben, üppiger Vegetation und atemberaubender Natur. Während sich mein erster Beitrag um die rollstuhlgerechten Unterkünfte dreht, werden wir uns in Part 2 den Sehenswürdigkeiten und Ausflugszielen widmen. Dichte Regenwälder, unberührte Küsten, gewaltige Vulkane und versteckte Wasserfälle – mal schauen, was wir in Costa Rica mit Rollstuhl alles erleben dürfen. 

La Fortuna

Unsere erste Station auf unserer Rundreise durch Costa Rica ist La Fortuna im Nordwesten des Landes. La Fortuna heißt auf Spanisch “das Glück”. Der Ort liegt zu Füßen des Vulkans Arenal, der jüngste und aktivste Vulkan des Landes. Es herrscht ein tropisches Savannenklima, die beste Reisezeit ist die Trockenzeit (Ende November bis April). Die charmante, grüne Kleinstadt mit gerade einmal 5000 Einwohnern ist der ideale Ausgangspunkt für Abenteuer ins Grüne. Die Pflanzen- und Tierwelt in La Fortuna, in ganz Costa Rica generell, ist der absolute Wahnsinn. Nur wenige Stunden nach unserer Ankunft hat eine Bande Nasenbären unseren Weg gekreuzt, zum Frühstück hat ein Kolibri vor unserer Nase getanzt und in der Nähe des Stadtparks haben wir ein Faultier in den Baumkronen entdeckt.

Bogarin Trail

Auch wenn man in Costa Rica überall das Glück haben kann, wilde Tiere zu sehen, gibt es sog. Trails (= Wanderwege), auf denen man mit etwas Glück mit einer noch höheren Tierdichte gesegnet wird. In La Fortuna haben wir uns für den Bogarin Trail, 2 km vom Stadtkern entfernt, entschieden. Es handelt sich um einen Sloth-Trail (=Faultier-Weg), der sich dank festem Boden relativ gut mit Rollstuhl befahren lässt. Hin und wieder benötige ich Lorenz´ Hilfe, um über Geäst oder unwegsamen Bodenbelag hinwegzukommen. Man muss sehr aufmerksam durch den dicht behangenen Trail gehen, um die Lebewesen zu entdecken. Gerade Faultiere sind meist ganz weit oben in den Baumkronen zu Hause. Wer auf Nummer sicher gehen will, der sollte mit einem Guide und Fernglas losziehen. Wir haben es ohne probiert und glücklicherweise Leguane, giftige rote Frösche, Vipern, viele verschiedene Vogelarten und 3 Faultiere – wenn auch aus der Ferne – gesehen. Am Eingang des Trails gibt es eine kleine Rampe und eine rollstuhlgerechte Toilette steht auf dem Grundstück zur Verfügung.

Mexikah Taqueria

Der gelbe Foodtruck steht unweit des Bogarin Trails an der Hauptstraße von La Fortuna. Hier wird euch authentisches mexikanisches Streetfood vom Allerfeinsten serviert. Vor allen Dingen die Birria Tacos (gefüllt mit Schmorfleisch oder auch mit Pilzen und Käse). Sie werden mit einer würzigen Consomé (Brühe) zum Dippen, Gurken und Radieschen zum Garnieren serviert. Das waren tatsächlich die besten Tacos, die wir beide je hatten. Sogar im Vergleich zu denen, die wir in Mexiko gegessen haben – also unbedingt probieren!

Andere gute Restaurants, die wir in La Fortuna empfehlen können: Travesia, Kappa Sushi

Zipline Tour

Es gibt nicht viele Dinge, die auf meiner imaginären “Bucket-List” stehen, aber Ziplining ist schon viele Jahre ein großer Wunsch von mir. Es ist so gut wie nirgendwo für Rollstuhlfahrerinnen möglich, da habe ich keine Sekunde gezögert, mich hier ins Abenteuer zu stürzen. Über Instagram habe ich bei Costa Rica Sky Adventures in La Fortuna unsere barrierefreie Tour gebucht, die morgens um 8 Uhr beginnt. Habe mein Leben echt in die Hände drei fremder Männer namens Pepe, Roni und Mushroom gelegt. Es gab eine Menge Sicherheitsgurte und Karabinerhaken, die sowohl um meine Hüfte, als auch am Rollstuhl, der mir geliehen wurde, befestigt wurden. Mit einer Tram geht es 800 Meter hoch in die Berge, hinunter führen 7 verschiedene Ziplines.

Die Aussicht auf den Vulkan und den größten Binnensee des Landes ist atemberaubend. Mit einer Geschwindigkeit von bis zu 60 km/h spüre ich das Adrenalin bis in die Haarspitzen. Mir laufen die Tränen im Fahrtwind vor Freude. Es war der Spaß meines Lebens und den Nervenkitzel werde ich sicher so schnell nicht mehr vergessen. Als wir wieder Boden unter den Füßen hatten, haben wir uns noch einen Drink mit Blick auf den Arenal-See gegönnt. 

Mistico Arenal Hanging Bridges

Stell dir vor, du wanderst durch den dichten Nebelwald, umgeben von einem üppigen Blätterdach und dem Geräusch von exotischen Vögeln, die in der Ferne singen. Wenn du dann plötzlich vor einer imposanten Hängebrücke stehst, die hoch über dem Waldboden schwebt – dann bist du im Mistico Arenal Hanging Bridges Landschaftsschutzgebiet. Der Spazierweg durch den Park ist größtenteils asphaltiert und mit Rollstuhl gut befahrbar. Ungefähr die Hälfte des Rundwegs wird mit Rollstuhl empfohlen, einige Pfade sind mit Elektrorollstuhl leider nicht zugänglich. Bei unserem Spaziergang durch den Park und über ein paar der Brücken wurden wir von einigen Affen begleitet, die sich von einem Ast zum anderen geschwungen haben. Auf dem Gelände stehen euch Behindertenparkplätze und eine rollstuhlgerechte Toilette zur Verfügung, eine Anmeldung ist nicht nötig.

Hot Springs

La Fortuna ist bekannt für seine vielen natürlichen Hot Springs (= heiße Quellen) und Thermalbäder. Um die natürlichen Quellen wurden einige Hotel Resorts und Spas gebaut, in denen man auch als Tagesgast das Badevergnügen erleben kann. Die Eintrittspreise haben es aber auch wirklich in sich, weshalb wir uns gegen einen Besuch entschieden haben. Wer ein Thermalbad zum Entspannen, Baden oder für medizinische Zwecke nutzen möchte, sollte evtl. eine Übernachtung in einem der Resorts einplanen. Ich habe es zwar nicht selbst getestet, aber auf meiner Recherche entdeckt, dass das Paradise Hot Springs Resort rollstuhlgerechte Zimmer anbietet und mit Rampen zugängliche Badebecken.

Nosara

In Nosara bestimmt das Rauschen der Wellen an weißen Sandstränden den Takt des Lebens. Es ist ein wahres Paradies für Natur- und Strandliebhaber gleichermaßen. Hier findet man keine schicken Strandresorts oder überfüllte Touristenattraktionen. Man findet hier gemütliche Strandbars in zweiter Reihe, rustikale Surfer-Lodges und kleine Familienbetriebe und Unterkünfte. Die Strände von Nosara sind nicht nur traumhaft schön, sondern auch ein Mekka für Surfer aus aller Welt. Leider nicht ideal zum Baden, einen mit Rollstuhl zugänglichen Strand suchen wir hier vergebens. Die traumhaften Sonnenuntergänge haben wir uns natürlich trotzdem nicht entgehen lassen. In Nosara gibt es einen Skatepark für Lorenz und ich verbringe die Zeit nach unserem abenteuerlichen Einstieg der Reise mit viel Lesen am Pool. Nosara ist Teil eines der fünf blauen Zonen der Welt, wo die Menschen besonders lange und gesund leben. 

Restaurant Empfehlungen für Nosara: Howlers Beach Lounge, Posada Margherita, Coyol Restaurant, Restaurante La Luna

Santa Teresa Beach

Von Nosara sind es nur 200km Luftlinie nach Santa Teresa Beach. Da die Küstenstraßen schlecht bis gar nicht ausgebaut sind, nehmen wir den etwas längeren, aber deutlich schnelleren Weg durch das Landesinnere. Uns erinnert Santa Teresa Beach ein wenig an Tulum inkl. Baustellen(-lärm), Schmutz und turbulentes Treiben in den Abendstunden. Das entspannte, lässige Ambiente zieht Reisende aus aller Welt an, vor allen Dingen aber Menschen, die zum Surfen hierher an die langen goldenen Sandstrände kommen. Wir wollten einfach ein paar Tage in Strandnähe die Seele baumeln lassen und alles, was mir zu meinem Glück noch gefehlt hat, war ein Strandrollstuhl

Nantipa A Tico Beach Experience

Es war ein glücklicher Zufall, dass uns der Hotelmanager des Nachbarhotels beim Mittagessen am Strand angeboten hat, dass wir den Strandrollstuhl vom Hotel “Nantipa A Tico Beach Experience nutzen dürften. Der Wellengang in Santa Teresa ist besser für Surfer als für Badegäste geeignet, aber mit der Leihgabe konnten wir kleine Strandspaziergänge machen, die Füße ins Wasser strecken und mitten im Sand neben dem Lagerfeuer den Sonnenuntergang beobachten. Das Hotelteam war so nett zu uns, obwohl wir keine Übernachtungsgäste waren. Dafür haben wir mehrmals in deren Manzu Restaurant direkt am Strand gegessen.

Driftbar

Santa Teresa besteht eigentlich hauptsächlich aus einer großen, zum größten Teil asphaltierten Straße, die parallel zum Strand verläuft und an der alle Bars und Restaurants nebeneinanderliegen. Wir sind zwar am Straßenrand von A nach B gelaufen, es hat jedoch ein Gehweg gefehlt. Das Vorankommen mit dem Rollstuhl war etwas schwierig, da wir uns vor rasanten Rollern und Quads in Acht nehmen mussten. Wir haben darum Bars & Restaurants in der Nähe unserer Unterkunft angesteuert und unser absoluter Favorit: die Driftbar. Egal ob zum Mittag- oder Abendessen oder nur für Drinks in entspannter Atmosphäre und Musik am Abend. Auf dem Menü stehen u.a. bunte Bowls, Burger, Summer Rolls, Tuna Tataki und jede Menge andere Leckereien.

Ferry Playa Naranjo – Puntarenas

Auf dem Weg von Santa Teresa Beach an die Mittlere Pazifikküste haben wir uns ein paar Kilometer Landweg gespart und sind mit der Autofähre gefahren. Es gibt zwei Möglichkeiten, nach Puntarenas zu kommen. Mit der Ferry Paquera (kürzerer Landweg) oder der Ferry Playa Naranjo. Erstere war bei uns schon ausgebucht, weshalb wir die Abfahrt vom Fährhafen Playa Naranjo gewählt haben. In der Hochsaison empfehle ich euch im Vorfeld online ein Ticket für eure gewünschte Abfahrtszeit zu buchen. Man sollte ca. 40min vor Abfahrt vor Ort sein und beim Reinfahren Bescheid sagen, wenn ihr mit Rollstuhl reist. Dann wird man in die Nähe des Fahrstuhls gelotst. Sogar eine rollstuhlgerechte Toilette gibt es an Bord. Die Überfahrt dauert ca. 1,5 Stunden. Danach waren es noch knapp 100km bis zu unserer nächsten Unterkunft nahe Jaco.

Jaco – Samudios Sunset Restobar

Wir hatten gehört, dass es in der Küstenstadt Jaco einen rollstuhlgerechten Strandabschnitt geben soll. Leider waren wir vor Ort vergeblich auf der Suche danach und sind stattdessen pünktlich zum Sonnenuntergang in Samudios Sunset Restobar eingekehrt. Nicht ganz was wir ursprünglich geplant hatten, aber ein wunderschöner Abend mit Watermelon-Basil Caipirinhas und Tacos. Die Bar befindet sich im 1. Obergeschoss und verspricht einen sagenhaften Blick aufs Meer. Statt einer Treppe führt praktischerweise eine Rampe hinauf, die ich mit meinem Rollstuhl Lutzi hochfahren kann. Die Tische sind zwar etwas hoch, wir finden jedoch einen Platz in Nähe der Bar mit guter Sicht. Für Drinks & Snacks aus der Hand mehr als okay. Ansonsten haben wir uns in der Küstenstadt Jaco nicht wirklich aufgehalten, sondern lieber etwas abseits in der Natur.

Manuel Antonio Nationalpark

Der bekannteste und meistbesuchte Nationalpark in Costa Rica ist Manuel Antonio. Seine einmalige Lage direkt am Meer macht ihn schon zu etwas ganz Besonderem. Im Internet wird heiß diskutiert, ob es das absolute Sightseeing -Highlight oder doch eine Touristenfalle ist. Wir waren leider nicht optimal vorbereitet, hatten keine Tickets im Voraus gebucht und sind in die Fänge der schmierigen Tourverkäufer geraten, die uns überteuerte Pakete für 200$ andrehen wollten. Haben wir natürlich dankend abgelehnt und sind unverrichteter Dinge wieder gefahren, weil es keine regulären Tagestickets mehr gab. Damit das bei euch besser läuft, verlinke ich euch hier die offizielle Website des Nationalparks, auf der ihr euch – am besten ein paar Tage im Voraus – für ca. 18$ ein Ticket online kaufen könnt. Mit Guide (ggf. einer kleinen Gruppe) kostet es ungefähr 30-60$ pro Person.

Kajak Tour

Unser Nationalpark Alternativprogramm war wesentlich entspannter, beinhaltete nämlich weitaus weniger Menschen, aber eine mindestens genauso vielfältige Tierwelt. Wir haben auf dem Rückweg zum Hotel spontan bei Nacarcosta Wildlife Adventure einen Stopp eingelegt. Auf der Öko-Farm werden verschiedene Touren zu Wasser und auf dem Land angeboten. Wir kamen gerade pünktlich zur nächsten Kajak-Tour, an der ich so gerne teilnehmen wollte. Man kann leider nicht sagen, dass der Einstieg barrierefrei möglich oder explizit für Rollstuhlfahrer geeignet ist. Der Boden ist relativ uneben, zum Wasser führen ein paar Stufen. Es hat für uns nur geklappt, weil Lorenz mich Huckepack getragen hat. Die entspannte Fahrt in unserer 5er Gruppe durch die Mangroven war total paradiesisch und dank unserem Guide auch sehr lehrreich. Wir hatten das Vergnügen, ganz viele Weißkopfäffchen, Schildkröten, Krabben, Leguane, Vögel aller Art und sogar zwei Macau Paare gesehen.

Dominical

Ebenfalls an der südlichen Pazifikküste, ca. 40km von Quepos entfernt, befindet sich das kleine Örtchen Dominical. Wir parken auf dem kostenlosen Parkplatz direkt neben dem Strand Playa Dominical. Auf einer palmengesäumten asphaltierten Allee finden dort häufig Wochen- und Flohmärkte statt, an dem auch Schmuck & Klamotten angeboten werden. Der Strand ist besonders bei Surfern beliebt, in den umliegenden Hostels sind viele junge Leute zu Gast. Der Ort ist ideal, um sich den Sonnenuntergang anzuschauen und bekannt für die entspannte, authentische Atmosphäre und die vielen Bars und Restaurants. Zum Essen können wir Phat Noodles und den Del Mar Taco Shop und für Drinks die Fuego Brewing Company empfehlen. 

Uvita – Nationalpark Marino Ballena

Der Nationalpark Marino Ballena in Costa Rica ist berühmt für seine beeindruckende Küstenlinie und die charakteristische Sandbank in Form einer Walflosse. Der Park ist ein Paradies für Meeresliebhaber und Heimat für Buckelwale, Delfine und Meeresschildkröten, die hier regelmäßig gesichtet werden können. Eine “Whale-Watching-Tour” war auch der Grund für unseren Besuch dieses Nationalparks. Dazu muss man wissen, dass die unberührten Strände ohne jeglichen Bootssteg oder Ähnlichem versehen sind. Was wundervoll für die Natur ist, aber einen barrierefreien Zustieg in die Boote nicht möglich macht. Lorenz hat mich Huckepack über den Sand getragen, wo wir im flachen, aber auch welligen Meer auf das schwankende Boot steigen mussten. Anders kann ich es nicht sagen, es war ein heikles Unterfangen.

Die Anbieter waren super nett und hilfsbereit – ohne die Manpower der Helfer wäre es gar nicht möglich gewesen. Ich möchte die Erfahrung so naturgetreu wie möglich schildern, dass niemand andere Umstände erwartet. Alle Anstrengungen haben sich aber gelohnt, als wir eine Buckelwal Mama mit ihrem Kalb zu Gesicht bekommen haben. Es war magisch, die beiden durch das Meer treiben zu sehen und mein erstes Mal überhaupt einen Wal zu sehen, und das nur wenige Meter von mir entfernt. Auf dem Rückweg zum Strand hat uns noch eine ganze Horde Delfine mit dem Speedboat begleitet, wir hätten uns nicht mehr wünschen können. Der Wellengang war ordentlich, während der Fahrt musste ich mich gut festhalten. Die Tour war anstrengend, hat uns aber auch zu sehr glücklichen Reisenden gemacht. 

El Hornito Empanadas 

Bevor wir wieder zurück zu unserer Unterkunft “Vayu Retreat Villas” gefahren sind, deren nette Besitzer die Tour für uns gebucht haben, machen wir noch einen Stopp bei El Hornito Empanadas. Unbedingt vorbeischauen, wenn ihr Empanadas mögt. Die gefüllten argentinischen Teigtaschen waren der Hammer und gibt es in allen möglichen (auch vegetarischen) Varianten. Dazu ein eisgekühltes Kombucha und der Tag war einfach perfekt. 

Puerto Viejo

Unsere letzte Station und weiteste Fahrt ging über das Gebirge im Landesinneren an die karibische Seite von Costa Rica. Als Base haben wir uns Puerto Viejo, ein farbenfrohes und lebendiges Dorf direkt am Meer ausgesucht. Auf der karibischen Seite Costa Ricas erwarten euch traumhafte Strände gepaart mit afro-karibischer und lateinamerikanischer Kultur. Puerto Viejo bietet eine Vielzahl an charmanten Restaurants und Bars, in denen man lokale Köstlichkeiten wie karibisches Curry und frischen Fisch genießen kann. Es herrscht eine entspannte Atmosphäre, in der Luft liegen reggae-inspirierte Vibes. Vor allem abends am Playa Cocles, wenn wieder Live-Musik gespielt wird und die Menschen am Strand feiern und tanzen.

Cocomar Comida Caribena 

In Costa Rica gibt es sogenannte Sodas. Das ist die Bezeichnung für kleine Restaurants, die vom Staat steuerlich gefördert werden, jedoch keine Alkohollizenz haben. Dadurch können die Preise auf einem niedrigen Niveau gehalten werden. Meist werden in Sodas typisch costa-ricanische Speisen (wie z.Bsp. Gallo Pinto) aber auch andere Gerichte angeboten. In der Stadt von Puerto Viejo finden wir ein karibisches Soda, das authentische karibische Gerichte anbietet. Dazu gehören Rondon = eine afrokaribische Fischsuppe, Camaron = Garnelen in Kokoscurry, Ceviche, Rice&Beans und verschiedene Currys mit Fleisch, Fisch und Meeresfrüchten. Das Ambiente ist zwanglos, man sitzt in einer Art halboffenen Imbiss. Ein Hauptgericht gibt es für 8000 Colon (was ca. 14€ entspricht).

La Casita de Monli

Unser Lieblingsrestaurant in Puerto Viejo. Total gemütlich und ungezwungen sitzt man hier an Holztischen in einem kleinen grünen Garten in einer ruhigen Seitenstraße unweit des Trubels. Auf der Karte steht ein Mix aus karibischer und französischer Küche, vor allen Dingen frischer Fisch, weshalb es zusätzlich noch eine Tageskarte mit fangfrischen Spezialitäten gibt. Wir waren gleich zwei Mal dort zu Gast und haben uns durch die Meeresfrüchte-Kreationen der Vor- und Hauptspeisen probiert – alles super lecker und schön angerichtet. Der Zugang erfolgt durch einen kleinen Absatz in den Garten, alles andere ist ebenerdig.

Nationalpark Cahuita

Von Puerto Viejo sind es keine 20km bis zum Nationalpark Cahuita. Nachdem wir Manuel Antonio geskippt haben, wollten wir diesem Nationalpark mit weitaus weniger Besucherandrang einen Besuch abstatten. Ich empfehle allen Menschen, die einen Rollstuhl oder andere Hilfsmittel nutzen, den Nebeneingang “Entrada Puerto Vargas“ anzusteuern. Dort gibt es nämlich nicht nur einen Behindertenparkplatz und eine rollstuhlgerechte Toilette, von hier startet auch der barrierefreie Holzsteg. Man kann dadurch gut ⅓ des Parks ebenerdig erkunden. Der schätzungsweise 2,7 km lange Weg führt bis ans Meer, wo es dann nur noch über Sand und unwegsames Gelände weitergeht. Auf dem Weg dorthin kommt ihr durch dichtes Gewächs und einen tiefen Wald, man hört viele Tiere, aber man sieht sie kaum, da sie sich hier leicht verstecken können. Ich glaube, dass es sich hier durchaus lohnt, mit einem Guide loszuziehen. Wir sehen unterwegs viele giftige Schlangen, schlafende Faultiere und brüllende Affen weit oben in den Bäumen.

Jaguar Rescue Center

Das Jaguar Rescue Center in Costa Rica ist ein Rehabilitationszentrum, das sich der Rettung und Pflege verletzter, kranker und verwaister Wildtiere widmet. Besucher haben hier die Gelegenheit, eine Vielzahl exotischer Tiere wie Affen, Faultiere und Wildkatzen aus nächster Nähe zu erleben und mehr über ihre Geschichten und die Naturschutzbemühungen zu erfahren. Bei einer Führung durch das Jaguar Rescue Center bekommt ihr umfassende Einblicke in die Tiervielfalt von Costa Rica und die Herausforderungen des Artenschutzes. Ein Besuch ist nicht nur lehrreich, sondern unterstützt auch aktiv den Schutz und Erhalt der lokalen Tierwelt. Das Zentrum arbeitet eng mit lokalen Stellen und internationalen Freiwilligen zusammen, um die Tiere nach ihrer Genesung wieder in die Wildnis zu entlassen. Bei einem Besuch seht ihr deshalb auch nur die Tiere, die (meist krankheitsbedingt) nicht mehr ausgewildert werden können. Bsp. Vögel deren Flügel illegalerweise gestutzt wurden, ein Faultier mit einer Wachstumsstörung oder eine Raubkatze, die an Aids und Leukämie erkrankt ist.

Manzanillo

Ungefähr 13 km östlich von Puerto Viejo entfernt liegt der Küstenort Manzanillo. Aufgrund einer Initiative von Costa Rican Network of Accessible Tourism, des Costa Rica Tourism Board (ICT) und der Umweltorganisation Las Buenas Acciones Verdes de Monge gibt es in Manzanillo den Playa Accessible (= zugänglicher Strand). Der Strand ist mit ausfahrbaren Gehwegen aus Holz und einem Amphibienrollstuhl (der zu 100 % aus recyceltem Kunststoff besteht) ausgestattet. Wir hatten bei unserem Besuch leider nicht wirklich Badewetter, ein kleines Gewitter hat leider verhindert, dass wir den Strandrollstuhl ausprobieren konnten.

🇨🇷 7 Fakten über Costa Rica & für mich gute Gründe, um hier Urlaub zu machen 😃

✨️ Pura Vida – wörtlich übersetzt „reines Leben“. Für Costa-Ricaner bedeutet es wohl, das Leben zu genießen (ganz gleich welche Umstände). Es ist die Wertschätzung des Lebens und die Erkenntnis, dass das Leben das ist, was man aus ihm macht. Man trifft hier auf ein fröhlich-entspanntes Lebensgefühl, spürt sofort die herrlich relaxte Atmosphäre und vor allem die herzliche Gastfreundschaft ❤️

😃 Im Ranking „Happy Planet Index“, erklimmt Costa Rica immer wieder das Siegertreppchen. Die glücklichsten Menschen Mittelamerikas leben hier.

🦎 Es gibt eine unglaublich vielfältige Tier- und Pflanzenwelt. Costa Rica nimmt nur 0,03% der Landoberfläche der Erde ein, beheimatet aber 6% aller bekannten Lebewesen (darunter über 500.000 Tierarten 😲)

🌿 1/4 des Landes steht unter Naturschutz – die Flächen bestehen aus Nationalparks, Schutzgebieten und „Dschungel“ – es gibt viele verschiedenen Klimazonen und dadurch auch eine große Anzahl von Ökosystemen. (Sub-) tropische Wälder, Trocken- und Nebelwald, Mangroven, Feuchtgebiete und Vieles mehr!

🌋 Ganz heißes Pflaster hier 😉 Über hundert Vulkane zählt das Land. 6 davon sind aktiv – der jüngste und aktivste ist der Arenal (zuletzt 2010 ausgebrochen)

♿️ Barrierefreiheit ist kein Fremdwort – es gibt sogar ein Gesetz (genau wie in den USA), das die Diskriminierung von Menschen mit Behinderung verbietet und ein gewisses Maß an Barrierefreiheit in Hotels und an öffentlichen Orten durchsetzt – die Erkundung einzelner Nationalparks, Strandausflüge oder behindertengerechter Abenteuer wie Surfen und Zipline, sind in Costa Rica mit Rollstuhl möglich. Zudem gibt es bei den Sehenswürdigkeiten (und vielen Restaurants) barrierefreie Zugänge und rollstuhlgerechte Toiletten 

🌊 Costa Rica liegt im Süden Mittelamerikas zwischen zwei☝️ Meeren. Im Osten grenzt es an das Karibische Meer (= Atlantischer Ozean), im Westen an den Pazifischen Ozean.

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