Dein barrierefreier Urlaub auf Kreta mit Rollstuhl

Kreta mit Rollstuhl - mit dem Seatrac ins Meer

Es geht für uns nach Kreta, auf die größte und wärmste Insel Griechenlands. Nach Kos und Mykonos ist das für mich die dritte Reise nach Griechenland. Die Idee dazu hatte eigentlich mein Bruder, der schon viele Male auf Kreta war und mir die Insel unbedingt zeigen wollte. Leider ist ihm etwas dazwischengekommen, weshalb wir nur zu zweit, anstatt zu viert gereist sind. Meine Vorbereitung war demnach nicht so akribisch wie sonst, dennoch hatte ich keine großen Sorge, Kreta mit Rollstuhl zu bereisen. Mit 300 Sonnentagen im Jahr waren wir sehr optimistisch, dass wir auch Ende Oktober noch genügend Vitamin-D für den anstehenden Winter auftanken können.

Wir wurden nicht nur mit schönem Wetter, sondern auch mit viel Gastfreundlichkeit und einem schönen Urlaub an der Ägäis – einem Nebenmeer des Mittelmeers – belohnt. 

Mit 8450km² ist Kreta fast 2 ½ mal so groß wie Mallorca, darum haben wir uns für 11 Tage für zwei Unterkünfte an verschiedenen Standorten entschieden: eine in Rethymno und eine in Chania. Da wir ursprünglich mit mehreren Personen gereist wären, haben wir die Unterkünfte diesmal nicht alleine ausgewählt. Hingegen unserer sonstigen Gewohnheiten sind wir in einem großen Hotelresort gelandet. Wobei uns kleinere Unterkünfte und (Boutique-)Hotels oft lieber sind.

Minoa Palace Resort – Chania

So ein Resort hat natürlich auch seine Vorzüge: mehrere Poolanlagen sowohl innen als auch außen, einige Restaurants und Bars und das alles an einem Fleck umringt von einem schönen gepflegten Gartengrundstück mit eigenem Strandabschnitt. Unser rollstuhlgerechtes Imperial-Doppelzimmer hatte nicht wirklich den gewünschten Ausblick, den wir uns nach dem Internetauftritt erhofft hatten, aber in Sachen Barrierefreiheit war das Zimmer gut ausgestattet. Das Bett war mit über 50cm fast ein bisschen zu hoch für meine Bedürfnisse, aber sehr bequem. Unser Bad war mit einer ebenerdigen Dusche samt Duschsitz, einem unterfahrbaren Waschbecken, viel Ablagefläche und Haltegriffen an der Toilette ausgestattet.

Auf der Anlage gibt es mehrere Gebäude, die mit einer Brücke verbunden und mit Aufzügen und Rampen ausgestattet sind, sodass man ohne Treppen auch mit Rollstuhl überall hingelangt. Die Mitarbeiter des Minoa Palace Resort waren ausgesprochen freundlich und zuvorkommend. Zum Frühstück ging es jeden Morgen auf die große Terrasse direkt am Meer, am Buffet konnte man sich mit allem bedienen, was das Herz begehrt. In meinem Fall waren das Dakos = geröstetes Brot mit Tomaten(sugo), Feta + Kräutern. Im Resort fehlt nur noch ein Poollift und/oder ein Strandrollstuhl, dann wäre es in Sachen Barrierefreiheit perfekt. Die direkte Strandlage war toll, bis zur Altstadt von Chania waren es 10 Autominuten.

Nautilux Hotel – Rethymno

Das Nautilux hat erst im Sommer 2022 seine Pforten geöffnet, weshalb wir noch vor der Eröffnung einen guten Angebotspreis ergattert haben, ohne jegliche Rezensionen oder Bilder in Echtzeit gesehen zu haben. Wir wurden jedoch nicht enttäuscht, denn das nagelneue Hotel hat alles gehalten, was die Beschreibung im Internet im Vorfeld versprach. In der Kategorie Superior Room with Plunge Pool & Pool View gibt es 3 rollstuhlgerechte Zimmer mit Zugang zu einem kleinen Pool – der mir für den Oktober allerdings etwas zu frisch war. Jedoch soll dieser in der Zukunft in den frischeren Monaten beheizt werden. Der Hotelmanager hat uns außerdem versichert, dass bereits ein Poollift, als auch ein Strandrollstuhl bestellt worden sind. Mit dieser Ausstattung wäre das Hotel natürlich eine TOP-Adresse für Rollstuhlfahrer.

Alle Bereiche lassen sich bequem per Aufzug oder via Rampe erreichen. Unser Bad ist mit ebenerdiger Dusche samt Duschsitz, Haltegriffen an der Toilette und einem unterfahrbaren Waschbecken ausgestattet. Besonders schön angelegt: die Pool Area, aber auch ein hoteleigener Strandabschnitt gehört zur Anlage. Die Einrichtung des Hotels ist sehr modern und puristisch, die Mitarbeiter wirklich sehr freundlich, weshalb wir uns hier total wohl gefühlt haben. Wenngleich auch der Stil der Zimmer nicht gänzlich unserer war, wir lieben einfach Naturmaterialien, erdige Farben oder Interieur aus Holz. Die Auswahl des Frühstücks, das in Buffetform angeboten wird, ist außerordentlich vielfältig und lecker. Zum Abendessen sind wir immer in die Altstadt von Rethymno gelaufen, ein Spaziergang entlang der Strandpromenade dauert ca. 30 Minuten.

Alternative Unterkünfte auf Kreta mit Rollstuhl:

Eria Resort (besondere rollstuhlgerechte Ausstattung, nähe Chania), SanSal Boutique Hotel (rollstuhlgerechtes Zimmer, Chania Altstadt), The Royal Sense (rollstuhlgerechte Zimmer, Rethymno), Calmare Suites (rollstuhlgerechte Ferienwohnung Rethymno), Sentido Unique Blue (rollstuhlgerechtes Zimmer, Heraklion), The Syntopia Hotel (rollstuhlgerechtes Zimmer, Rethymno)

Yannis Beach Chania

Ihr habt mich gefragt, ob man Ende Oktober noch im Meer baden kann? Ja, kann man. Ob es kalt ist? Wenn ihr mich fragt: arschkalt! Aber wenn man die ersten Sekunden überwunden hat, ist es fast angenehm und erfrischend. Und das allerbeste: der Strandzugang mit dem SeaTrac. Auf Mykonos habe ich das erste Mal einen Seatrac gesehen und bin seitdem schwer verliebt in die Dinger. Das solarbetriebene System wurde in Griechenland erfunden und deshalb auch (überwiegend) dort an vielen Stränden zu finden. Über einen Holzsteg gelangt man mühelos über den Sand und mit dem auf Schienen angebrachten Sitz fährt man direkt ins Meer. Der Sitz wird über eine Fernbedienung gesteuert, die man vor Ort an der Panela Beach Bar ausleihen kann.

Es gibt vor Ort auch ein rollstuhlgerechtes WC und ausgewiesene Behindertenparkplätze. Unabhängig von der Barrierefreiheit eine wunderschöne, kleine Bucht mit kristallklarem Wasser. Dass man hier so mühelos ins Wasser gelangt, macht den Ort natürlich noch magischer, als das Meer ohnehin für mich ist.

Während ich die salzige Luft einatme, dem Rauschen der Wellen lausche und der Sand zwischen meinen Finger rinnt, erinnere ich mich, als wäre es gestern gewesen, als ich als Teenager noch ins Meer gekraxelt bin und mir eine Welle beim Rausgehen das Bikinihöschen genommen hat 😜 Seit ich nur noch mit Strandrollstuhl/Seatrac ins Meer komme und diese mir wortwörtlich am Hinterm kleben, kann mir das jedenfalls nicht mehr passieren.

Elafonissi Beach

Von diesem Strand hat mein Bruder schon so oft geschwärmt. Wir haben uns – auch wenn der Weg in den Südwesten der Insel weit ist – erst am Nachmittag auf den Weg zum Elafonissi Strand gemacht. Ich war mir nämlich unsicher, wie es hier um die Barrierefreiheit bestellt ist und ob wir uns mit Rollstuhl an dem ewigen weißen Sandstrand überhaupt fortbewegen können. Am Eingang der Lagune ist der Weg kurz gepflastert, danach führen (ziemlich unebene) Holzstege zu einzelnen Strandbereichen. An manchen Stellen ist der Sand sogar so fest und hart, dass ich mit Lutzi wunderbar bis ans kristallklare Wasser vorfahren konnte. Winzige Muschelteilchen und Korallenbruchstücke sorgen dafür, dass sich der Strand an manchen Stellen rosa färbt. Das Wasser ist total flach, man kann durch große Teile der Lagune einfach laufen. Meine Lutzi muss wegen der motorisierten e-fix-Räder jedoch unbedingt trocken bleiben.

Wir haben erst beim Gehen ein Hinweisschild entdeckt, das uns zu einer behindertengerechten Toilette geführt hat (vom Parkplatz kommend dem Holzsteg ganz rechts bis ins Gebüsch folgen) und was finden wir im WC-Häuschen versteckt: einen Strandrollstuhl. Man muss es nur wissen, dann kann man sich hier auch gut durchs Wasser bewegen. Ihr wisst jetzt Bescheid, solltet ihr mal auf Kreta sein, könnt ihr einen der schönsten Strände Europas ruhig ansteuern.

Glykeria Restaurant

Auf dem Weg zum Strand von Elafonissi kommt ihr unweigerlich am Restaurant Glykeria vorbei. Es ist genau die richtige Zeit für ein Abendessen, darum halten wir hier auf dem Rückweg. Von der Terrasse haben wir einen tollen Blick auf das Meer und genießen bei einem kretischen Brotsalat und gegrilltem Fisch, wie die Sonne langsam hinter dem Horizont verschwindet. Ins Restaurant führen zwei Stufen, aber auch eine kleine, im Boden integrierte Rampe, um die Treppe zu umgehen. Eine Toilette gibt es auf der gleichen Ebene, leider ist der Durchgang für einen Rollstuhl zu schmal. Mit Lorenz` Unterstützung konnte ich zum Glück trotzdem das WC erreichen. Wir haben uns hier sehr wohl gefühlt, das Essen hat toll geschmeckt.

Chania Altstadt – Kreta mit Rollstuhl

Wir haben uns gerne durch die schmalen Gassen der Altstadt von Chania treiben lassen. Die Häuser sind alle in bunten und warmen Farben angemalt, es gibt viele Blumen, Tavernen, kleine Geschäfte & Cafés. Unser Spaziergang begann am alten venezianischen Hafen, vorbei am Leuchtturm bis zum Nea Hora Chania Marina – wo die Sonnenuntergänge meines Erachtens am schönsten sind.In der Altstadt gibt es nur ganz wenige Gassen mit flachen Stufen, die man aber mit Rollstuhl gut umfahren kann.

♿ Good to know: es gibt eine öffentliche (keine Sorge: sehr saubere!) Toilette mit einem rollstuhlgerechten WC. Direkt hinter dem Restaurant Pallas in Chania – was ihr euch auch unabhängig vom WC merken könnt – sehr lecker da und man hat einen schönen Blick auf den Leuchtturm. 

Restaurant Palazzo Almare

Meine erste “Cretan Pasta” habe ich hier gegessen. Nudeln mit Gemüse, Basilikum und Mizithra Käse – eine der ältesten Sorten Griechenlands. Kann man geschmacklich am ehesten mit dem italienischen Ricotta vergleichen. Die Terrasse des Lokals ist direkt am alten Hafen mit Blick zum Leuchtturm. Es gibt sogar eine rollstuhlgerechte Toilette, allerdings muss man zuerst zwei Stufen ins Lokal überwinden. Eine mobile Rampe steht zur Überbrückung bereit.

Restaurant Mikrolimano

Der perfekte Ort für ein Abendessen zum Sonnenuntergang. Die Sonne geht direkt im Meer neben den Außensitzplätzen auf einer kleinen Landzunge an der Nea Hora Chania Marina unter. Die Einrichtung mit Holzitschen und Tischsets aus Papier ist ganz einfach gehalten, der Fisch fangfrisch und super lecker. Direkt neben dem Restaurant befindet sich eine Häagen-Dazs-Filiale, durch deren Seiteneingang man auf eine ausreichend große rollstuhlgerechte Toilette kommt. 

Rethymno – Kreta mit Rollstuhl

Die drittgrößte Stadt der Insel liegt genau zwischen Heraklion und Chania, den beiden größten Städten auf Kreta. In der Altstadt von Rethymno, einem Labyrinth aus zahlreichen Gassen, findet man unzählige Tavernen und Geschäfte zwischen schönen historischen Gebäuden und Sehenswürdigkeiten. Bevor wir uns mitten ins Getümmel gestürzt haben, ging unsere erste selbstgeschneiderte Stadtführung, zum Leuchtturm, der Loggia und dem Venezianischen Hafen. Unser Weg führt uns direkt am Meer vorbei, um die Fortezza, die Festungsruine von Rethymno, und anschließend durch die Porta Guora, das bekannteste Tor zur Altstadt. Wobei auch viele andere Wege in die Gassen von Rethymno führen, die ausschließlich für Fußgänger vorgesehen sind. 

In und um den Stadtkern stehen viele imposante und geschichtsträchtige Gebäude und verschiedene Glaubenshäuser, wie Bsp. die Moschee Neratze, die Kirche “Our Lady of the Angels” oder die “Church Of Four Martyrs”, die von innen noch viel beeindruckender ist als von außen schon. Wir waren über den Ochi-Tag, einem griechischen Feiertag, der den Jahrestag des “Nein” feiert, in Rethymno zu Besuch im Archäologischen Museum. Die Ausstellungsfläche ist relativ überschaubar auf einer Ebene, sie befindet sich im Erdgeschoss eines Kirchengebäudes. Für meinen geschichtsinteressierten Mann Lorenz genau die richtige Abwechslung, um kurz den wuseligen Gassen zu entfliehen und in die Geschichten der Ausgrabungsfunde zu tauchen.

Restaurant Sto Karfi Kai Sto Petalo

Nach einem ausgiebigen Stadtbummel haben wir uns für ein Mittagessen im Sto Karfi Kai Sto Petalo, direkt um die Ecke des Museums, entschieden. Wir sitzen unter vielen bunten Fähnchen, in einer kleinen Gasse zwischen Häuserwänden, an denen Hibiskusblüten runterhängen. Die Auswahl an griechischen, mediterranen Speisen ist riesig. Es ist uns ein Rätsel, wie man in der kleinen Küche so viele Gerichte zaubert, aber unser Moussaka, die Kartoffeln, Tzatziki und die Zucchini-Puffer waren echt lecker. Mit Wasser, Hauswein und Bier haben wir für 2 Personen knapp 25€ bezahlt. In das Restaurant gelangt man über eine Stufe, das WC ist zwar ebenerdig, aber die Tür ist zu schmal für einen Rollstuhl.

Restaurant Asikiko

Für einen anderen Tag haben wir uns das Asikiko, direkt neben der Moschee Neratze, ausgesucht. Der Name und das Logo des Restaurants klingen irgendwie asiatisch für mich, jedoch liegt seine Bedeutung in der griechischen Mythologie. Im Menü stehen mediterrane Gerichte, wir können eine Variation aus Vorspeisen und Pilz-Risotto wärmstens empfehlen. Ins Lokal führen drei Stufen, weshalb uns direkt angeboten wurde die (zwar nicht rollstuhlgerechte aber) ebenerdige Toilette im Nachbarlokal, namens Rakodikio, zu nutzen.

Weitere Restauranttipps in Rethymno 

Lemonokipos, Petra Restaurant, Peperoncino, Achinos, Sofra, Ali Vafi´s Garden

Heraklion – Knossos Palace

In der Hauptstadt Heraklion waren wir nur, um die Fähre nach Santorini zu nehmen und den Palast von Knossos bzw. seine Ruinen und was von dem einst antiken Ort noch übrig geblieben ist, zu besichtigen. Das Gelände ist bedingt für Rollstuhlfahrer zugänglich. Am Eingang ist der Weg noch asphaltiert, der Großteil der Fläche besteht allerdings aus einem relativ festen Stein-Sand-Gemisch. Die ein oder andere flache Rampe erleichtert mir zwar das Vorankommen, aber einzelne große Steinstufen verhindern mein Durchkommen an manchen Stellen. Trotzdem versuchen wir, uns durch die einzelnen Bereiche dieser Stätte aus der Bronzezeit zu schlängeln. Vorbei an Freskenmalereien und der “piano mobile“, was gleichbedeutend mit der “Bel étage” ist. Was aus dem Französischen übersetzt so viel wie = schönes Geschoss heißt.

Über den “Central Court” bekommt man einen guten Einblick in die unterirdischen Bereiche von verschiedenen Häusern,  die teilweise bis zu 5 Stockwerke haben. Über 1000 Räume soll es hier gegeben haben, die über Gänge miteinander verbunden waren und tausend Jahre vor Christus bereits über ein Entwässerungssystem verfügt haben sollen. Es ist wirklich beeindruckend, wenn man bedenkt, mit welchen Ressourcen vor so langer Zeit schon solche Bauwerke entstanden sind. Nach der Akropolis ist diese archäologische Stätte allerdings auch die zweitteuerste in Griechenland. Der Eintritt für Erwachsene beträgt 15 € (8 € ermäßigt). Für Rollstuhlfahrer + Begleitperson ist der Eintritt frei, zudem gibt es “priority access”, d.h. kein Anstehen. Auf dem Gelände gibt es ein behindertengerechtes WC, vor dem Eingang Parkplätze mit dem Symbol eines Rollstuhls. 

Agios Nikolaos – Kreta mit Rollstuhl

Ganz im Osten von Kreta liegt die entzückende Hafenstadt Agios Nikolaos. Wir haben uns recht spontan in Heraklion entschieden, der Stadt, die auf mehreren Hügeln gebaut ist, einen Besuch abzustatten. Nach einer Fahrzeit von knapp einer Stunde haben wir unweit des Lake Voulismeni geparkt. Unser Ausgangspunkt für einen kleinen Stadtbummel – die Anzahl der Geschäfte ist wirklich überschaubar – mit anschließendem Mittagessen.

Restaurant Gioma Meze

Mezedes nennt man kleine leckere Häppchen mit Gemüse, Fleisch oder Fisch, die man als Vorspeise oder zwischendurch isst und am besten mit der ganzen Tischrunde teilt. Die griechischen Leckereien sind quasi das Pendant zu den spanischen Tapas. Im Gioma Meze gibt es viele verschiedene Gerichte, manche davon werden kalt, andere warm serviert. Wir haben uns für eine Mischung aus Salat, Gemüse und Fisch entschieden. Absoluter Favorit: der leckere Quinoa-Salat mit Manouri-Käse und gegrillter Oktopus mit Kichererbsenpüree. Das Besondere hier: der Ausblick. Einfach unbezahlbar. Kleines Manko: man erreicht das Restaurant und die Terrasse nur über Treppen. Bonus: das Essen wurde uns netterweise ins benachbarte ARC Eiscafé gebracht, die Lokale haben nämlich den gleichen Besitzer.

Taverne Almiriki

Zum Abschluss unseres Ausfluges in den Osten der Insel wollten wir noch eine Runde am Hafen von Agios Nikolaos drehen und sind total überraschend lieben Bekannten aus Mannheim in die Arme gelaufen. Vor 4 Jahren haben sie ihre Zelte in der Heimat abgebrochen und sind seither mit einem Segelboot unterwegs. Ein unglaublich schöner Zufall, wir hatten uns natürlich viel zu erzählen und sind in der Taverne Almiriki direkt neben dem Meer versackt. Preis-Leistung ist hier super, netter Inhaber, nur zu der sehr engen Toilette geht es über eine Stufe. In ganz Agios Nikolaos haben wir leider keine rollstuhlgerechte Toilette finden können. 

Hippiedorf Matala

Wir mussten dem weltberühmten Dorf im Süden einfach einen Besuch abstatten, auch wenn wir von vornherein wussten, dass der Weg lang sein würde. Mein Bruder liebt Matala, er hat uns empfohlen, auch dort zu übernachten. Der Vibe hier soll einfach ein anderer sein, vor allen Dingen, wenn es langsam Nacht wird. Die einzige barrierefreie Unterkunft, die ich gefunden habe, ist das Apartment Hotel “Die zwei Brüder”. Leider war ihr rollstuhlgerechtes Zimmer bereits ausgebucht. Matala liegt in einer geschlossenen Bucht, in deren Mitte sich ein 300 Meter langer Sandstrand befindet. Auf der rechten Seite könnt ihr schon vom Strand aus das Höhlensystem in der steilen Felswand begutachten.

In den 1960ern haben hier tatsächlich Hippies über dem Meer gewohnt. Wer möchte, kann sich die Höhlen (gegen einen kleinen Eintrittspreis) auch von der Nähe oder von innen ansehen, der Zugang ist natürlich steil und nur über mehrere Treppen möglich, weshalb wir uns mit dem Blick vom Strand begnügt haben. Über den Sandstrand von Matala Beach führt teilweise ein Holzsteg, er bringt uns direkt zur Boho Beach Bar, wo wir bei einem Erfrischungsgetränk die letzten Sonnenstrahlen des Tages einfangen. Ihr findet am Strand übrigens auch eine rollstuhlgerechte Umkleide und Toilette.

Behindertengerechte Parkplätze gibt es direkt in der Bucht und weiter oberhalb vor dem Hotel Zafiria. Von hier aus könnt ihr weiter Richtung Ortskern laufen. Der kleine Platz ist umringt von bunt bemalten Gassen, offenen Verkaufsständen und ein paar wenigen Geschäften. Wer ganz nach hinten durchläuft, kommt auf der anderen Seite der Meeresbucht raus, hier reihen sich noch ein paar Fischrestaurant aneinander und bieten den perfekten Panoramablick zu den Höhlen von Matala.

Kournas Lake

Von Chania sind es nur Minuten zum Kournas Lake. Es ist der einzige natürliche Süßwassersee auf der Insel Kreta. Hier leben Wasserschildkröten, Schlangen, viele Vogel- und Libellenarten. Zum Schwimmen war es mir persönlich zu kalt, weshalb es mit dem Tretboot übers Wasser ging (1h kostet ca.8 €). Der Einstieg in die Boote erfolgt eigentlich über einen schmalen Steg. Uns wurde ganz selbstverständlich ein Tretboot ans Ufer geschoben und beim Einsteigen geholfen. Die Höhe war fast identisch mit der Sitzhöhe meines Rollstuhls. Lutzi wollte für die Fahrtzeit dennoch lieber am Ufer warten. Das Wasser des Sees kristallklar, die Bootstour entlang der Berge herrlich still und zauberhaft. Mit den knalligen Booten und den Verkaufsständen um den halben See wirkt der Ort etwas “touristisch” – der schönen Natur tut es allerdings keinen Abbruch. 

✨ Not every lake dreams to be an ocean. Blessed are the ones who are happy with whom they are 😌 🏞

Hier sehen wir Anfang November die ersten Herbstfarben in den Bäumen. Es ist immer noch herrlich warm und T-Shirt Wetter, worüber ich mehr als dankbar bin. Diese schöne Reise erleben zu können, so viele herzliche Kreter & andere Reisende kennengelernt zu haben, macht mich irre glücklich. Lutzi bekommt ein kleines Päuschen, bevor wir das nächste kleine Abenteuer wagen. Eine Vulkaninsel, bekannt für ihre steilen Klippen und ihre vielen Stufen, habe ich mir ausgesucht. Lorenz ist noch skeptisch, aber das ist er nicht zum ersten Mal….

3 Kommentare

  1. Liebe Kim, vielen herzlichen Dank für deine tollen und so lebendigen Berichte.

    Ich bin ebenfalls auf 4 Rädern unterwegs und mit meinem Mann so unendlich dankbar für deine Informationen. 🙂 Es ist so schön, dass es Dich gibt und Du deine Passion mit uns allen teilst. Vielen herzlichen Dank dafür.

    Herzliche Grüße, Eva

    • Kim Lumelius

      Liebe Eva, herzlichen Dank für deinen ganz lieben Kommentar und das Kompliment – freut mich wirklich sehr! Alles liebe & deinem Mann und dir weiterschön schöne Reiseerlebnisse, eure Kim

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