Urlaub am Bodensee – barrierefrei

Bodensee

Er verbindet vier Länder miteinander, hat eine Uferlänge von ca. 273 km und ist bis zu 251 m tief – die Rede ist vom Bodensee. Die Urlaubsregion hat einiges zu bieten und ich bereue es fast, dass wir hier nicht schon vorher eine Auszeit eingelegt haben. Mit dem Auto waren wir in nur 3 ½ Stunden am Ziel. Den Bodensee barrierefrei entdecken war die Mission – als Ausgangsposition dafür haben wir das schöne Überlingen am Bodensee ausgewählt. Weil wir zu einer Hochzeit in die Schweiz eingeladen waren, hatten wir nur 3 Tage zum Erkunden, aber für den ersten Eindruck war das schon phänomenal.

Bodensee barrierefrei – Übernachten

Angefangen mit unserer sehr gemütlichen und schicken Unterkunft – dem Bad Hotel Überlingen. Es besteht aus 4 Gebäuden und liegt direkt am Bodensee. Unser rollstuhlgerechtes Zimmer war in dem Gebäudetrakt, das früher mal ein Heilbad war. In dem renovierten, sehr stilvoll eingerichteten, sauberen und barrierefreien Zimmer konnten wir uns ab der ersten Sekunde sehr wohlfühlen. Helle Farben, der Ausblick ins Grüne und jede Menge Platz für Lutzi und mich.

Die ebenerdige Dusche im Bad hat einen integrierten Sitz, an der Toilette sind ausklappbare Griffe an beiden Seiten. Nur der Badezimmerspiegel war für Rollstuhlfahrer etwas zu hoch angebracht. Halb so wild, weil es im Wohnzimmer Alternativen gab. Im hauseigenen Restaurant kann man lecker essen, die dazugehörige Terrasse mit Blick auf den Bodensee lädt zum Verweilen ein. Direkt vor dem Hotel befinden sich mehrere Behindertenparkplätze, durch den Hintereingang erfolgt der Zugang barrierefrei, am Vordereingang ist eine kleine Stufe zu überwinden.

Bodensee – barrierefreie Ausflugsziele

Affenberg Salem

Der Tierpark in Salem hat das größte Affenfreigehege Deutschlands. Auf über 20 Hektar leben über 200 Berberaffen, die normalerweise von den Besuchern mit Popcorn gefüttert werden dürfen. Aufgrund der besonderen Situation darf das Freigehege zum Schutz der Affen im Moment nur mit Mundschutz betreten werden, füttern ist derzeit nicht erlaubt. Die Affen in freier Wildbahn zu beobachten hat trotzdem große Freude bereitet, sie schienen gut gelaunt und waren zu Kunststücken aufgelegt. Auf dem Weg zu den Affen muss man einen etwas steileren Weg entlang fahren. Mein e-fix war da natürlich mehr als nützlich. Man braucht also entweder etwas Muckis in den Armen oder eine Begleitung, dann ist es mit Rollstuhl aber definitiv machbar. Auf dem Grundstück findet ihr mehrere rollstuhlgerechte Toiletten und entsprechende Parkplätze.

Blumeninsel Mainau

Die Blumeninsel Mainau ist mit 45 Hektar die drittgrößte Insel am Bodensee – ihr erreicht sie via Schiff, Auto, Bahn, Bus oder Rad. Da das Schiff, welches in Überlingen zur Blumeninsel ablegt, nicht barrierefrei zugänglich ist, sind wir mit dem Auto über Konstanz angereist. Es gibt unzählige rollstuhlgerechte Parkplätze direkt vorm Haupteingang, sodass man den kürzesten Weg bis zur Brücke hat. Ihr überquert Sie zu Fuß (oder auf Rollen) 🙂 Wir haben die ganze Insel umrundet, es gibt nur wenige Wege, die aufgrund von Treppen ungünstig sind. Am besten ihr nehmt am Eingang eine Karte mit, dort sind die ebenen Wege eingezeichnet.

Im Restaurant Comturey haben wir zu Mittag gegessen – sehr lecker und vor allem von der Terrasse mit Blick aufs Wasser sehr schön zum Sitzen. Am Restaurant und am Inseleingang Festland stehen euch “Toiletten für alle” zur Verfügung. Beim Verlassen der Blumeninsel nicht vergessen die Parkmarke im Souvenir-Shop zu entwerten, Rollstuhlfahrer parken kostenlos. Mit einem B im Ausweis ist die Begleitung frei. Denkt unbedingt daran, euch im Vorfeld eures Besuches eine Karte (und ein Zeitfenster) online vorzubestellen.

Pfahlbauten Museum

Das UNESCO Weltkulturerbe ist mit seiner natürlichen Lage am Bodensee in Uhldingen einzigartig. Das Freilichtmuseum stellt archäologische Funde und Nachbauten von Pfahldörfern aus. Der meist barrierefreie Rundweg führt dich über die Holzstege durch das Dorf – in wenige Häuschen muss man eine Stufe überwinden. Fand es total spannend und interessant, wie man in der Stein- und Bronzezeit gelebt hat.

Uhldingen-Mühlhofen

Der Erholungsort mit seiner kleinen Promenade und seinem Hafen hat uns sehr gut gefallen – hier hat es sich einfach richtig nach Urlaub angefühlt. Zumal wir dort auch ein Motorboot (führerscheinfrei) gemietet haben und etwas über den Bodensee geschippert sind. Lorenz hat mich “einfach” auf die Rehling des Bootes gesetzt, die etwa die Höhe meines Rollstuhls hatte, und ich bin sanft auf den Polstern gelandet. Der Mietpreis für eine Stunde beträgt 50 €.

Für eine anschließende Stärkung empfiehlt sich das Restaurant Seehof, von dessen Terrasse man einen guten Ausblick auf den Hafen hat. Bodenseefisch und Holzofenspezialitäten gibt es in der schnuckeligen Gartenwirtschaft Häfeli.

In der schönen Urlaubsregion gibt es natürlich noch viel mehr zu sehen, darum werden wir definitiv wieder kommen. Beim nächsten Mal steuern wir womöglich den Berg Säntis, den Pfänder, den Skywalk oder Meersburg an. Mal sehen was es wird. Vielleicht habt ihr noch Tipps rund um den Bodensee? Falls euch ein Ausflug oder Urlaub bevorsteht, wünsche ich viel Vergnügen.


Hier klicken – dann kommst du zu meinem Beitrag „Meersburg am Bodensee“.

4 Kommentare

  1. Michaela Gast

    Ja stimmt das Hotel in Überlingen ist echt super, aber ich muss sagen Konstanz ist der totale Knaller super toll für einen Rollifahrer.

    • Kim Lumelius

      In Konstanz hatten wir einen kurzen Boxenstopp am Wasser – da möchten wir beim nächsten Mal unbedingt länger bleiben 🙂

      • Margit Potthast

        Liebe Kim, hast du noch mehr Information zum Bodensee? Warst du nochmal dort? Ich plane mit meiner Familie hinzufahren. Mein Mann ist seit einer Rücken OP stark gehbehindert, möchte aber keinen Rollstuhl nutzen. Welche Übernachtungsmöglichkeiten kannst du noch empfehlen? Liebe Grüße, Margit

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